Gerudos

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Bann und Fluch der Gerudos

Vor Jahrhunderten sind die Gerudos in die Wüste im Westen verjagt worden, nachdem ihre Ahnen, mehrere abtrünnige Sippschaften, vorgeblich von hylianischem Geblüt, das Triforce zu stehlen versucht hatten. Damals verloren sie die spitzen Ohren, wurden Ajiem gerufen – die von der Mutter, den Göttinnen, Verstoßenen – und mit der Zeit Namensgeber für die Region.

Lange danach raubte ihnen ein Fluch die Männer – alle, außer einen, der alle hundert Jahre geboren wird, den sie noch zum König ernennen können –, und brandmarkte sie mit einem markanten Merkmal, dem roten Haar. Verantwortlich waren die Shiekah: Wegen der Uneinigkeit der Ajiem mit dem König Hyrules darüber, wer Anspruch auf alte und magische Artefakte, von ihnen in der Wüste gefunden, besäße, stahlen seine Untergebenen die Schätze. Deren Wächterinnen, acht rothaarige Schwestern, versuchten sie zurückzuholen. Als es misslang, töteten sie zur Vergeltung mehrere Fürsten der Shiekah. Diese verwünschten alle Ajiem.

Wenig später, kaum gab es keine Männer mehr unter ihnen, wurden ihre Stadt Cenabun von den Hylianer erobert, sie versprengt und sie nannten sich Gerudos: »Wohin der Wind weht« bedeutet es übersetzt. Jetzt haben sie nur noch Töchter und jede ist vom Fluch gezeichnet.

Heimat

Im Westen des Königreichs Hyrule harren die Gerudos unter täglicher Sonnenglut und nächtlicher Eiseskälte in der Wüste von Ajiem oder Gerudowüste, wie sie dem heutigen Namen jener Bewohner nach auch bezeichnet wird.

Die Mehrheit der Frauen führt in Sippschaften über die Ödnis zersplittert ein Nomadenleben ohne festen Wohnsitz. Mit Diebstahl und Waffenkraft bestreiten sie es – einige Karawanen wenden sich darüber hinaus der Viehzucht zu –, zum Rasten errichten sie Lager aus Zelten. Auf der Wanderschaft transportieren sie diese mit Pferden oder Kamelen, stellen sie zeitweilig auf, brechen sie ab; die Planen sind kräftig, widerstehen Hitze, Kälte und Sandstürmen, inwendig sind sie durch Tücher, Teppiche und Kissen wohnlich.

Sesshaft sind sie selten, Ackerbau und Viehhaltung an Oasen und Handwerk kaum verbreitet. Eine Ausnahme ist die Gerudo-Festung im Gerudotal, einer Schlucht, markiert durch den Tantalafluss und das Aufeinandertreffen der Gongolberge mit dem Schattengebirge, entlang der Grenze zu Zentralhyrule im kargen Übergangsland. Die steinerne Bastion, an und in vorhandene Felswände hinein erbaut, ist eine trutzige Hochburg ihrer Zivilisation: Darin leben die, die sich dazu entschließen oder hineingeboren werden, nach ihren Regeln zusammen und besetzen die nahe Brücke über die Schlucht, Nadelöhr des schnellsten Handelsweges zwischen Königreich und Westen, um Zölle einzufordern. Zahlungsunwillige Händler – und nicht nur solche – werden in der Umgebung überfallen.

Teil der Gerudo-Festung ist ein Tor, das den sichersten Pfad durch die Gespensterwüste versperrt oder eröffnet, so dass ihn hauptsächlich Gerudos kennen. Die Gespensterwüste, eine gefährliche Region im Nordosten der Wüste von Ajiem, beherbergt wiederum eine wichtige Kultstätte der Gerudos, den in einen Berg gehauenen Wüstenkoloss mit dem Geistertempel in seinem Inneren; sein Äußeres ziert ein monumentales Bildnis ihrer Wüstengottheit. Andere Tempel sind quer über die Einöde verteilt.

Als Treffpunkt, Versammlungsort und Schnittstelle zwischen den Gruppierungen und besonders zwischen den einzelnen Sippschaften fungiert das Versteck der Diebe, ein Lager aus Steinbauten im Schutz von Dünen und Felsformationen irgendwo im westlichen Bereich der Gespensterwüste, genährt durch Oasen. Dauerhaft hausen hier wenige, die meisten rasten dem Handel mit Beute und Verständigen untereinander wegen kurzweilig dort. Abgesehen von Gerudos kann niemand das Versteck der Diebe lokalisieren – respektive lebend erreichen und verlassen oder den Weg rekapitulieren.

Cenabun, die Erhabene, ist die Hauptstadt der Wüste von Ajiem und an der Küste zum Hylianisch-Ajiemischen Meer. Von den Ajiem errichtet, ging sie im Krieg an die Hylianer verloren, begünstigt durch die von den Shiekah ausgesprochene Verfluchung wenig vorher. Dem Verlust der Stadt folgte Uneinigkeit – wer sich nicht den Siegern unterordnete, wurde hinausgejagt, es teilte das Volk – und der Wandel der Ajiem zu den Gerudos.

Eine Rückeroberung scheiterte; in den Jahrhunderten nach der daraus resultierten Vertreibung kehrten einige Gerudos zurück. Obwohl der Ort ihr Zentrum war, sind sie heute in der Unterzahl gegenüber Menschen und Hylianern, verdingen sich mit Dieberei, dem Verkauf ihrer Dienste und illegalen Machenschaften. Sowohl die Gerudos außerhalb als auch die innerhalb Cenabuns betrachten die jeweils anderen mehr oder minder mit Argwohn.

Andernorts finden sich weitere ausgewanderte – teils sesshafte – Minderheiten, wobei sie für die Gesamtheit nicht von Bedeutung sind. Im Hylianischen Inselkönigreich sorgen Gerudos als Piraten für Unruhe. Solche, die mit Männern fortgehen oder heiraten – sich unterordnen –, verspielen jegliches Ansehen unter ihresgleichen. Weil sie überdies keine Söhne gebären können, als Ehefrauen damit unvorteilhaft und verrufen sind, sind sie rar, selbst in Cenabun.

Erscheinungsbild

Gestalt

Laut Überlieferung sind die Gerudos aus den Hylianern hervorgegangen. Sie teilen die körperliche Beschaffenheit mit ihnen und den Menschen. Das schwierige Leben, die Tätigkeiten bringen es mit sich, dass Gerudos athletisch sind. Hinzu kommt eine oft attraktive und hochgewachsene Figur, im Falle der Frauen mit sinnlichen Rundungen.

Obwohl hauptsächlich weiblich, sind sie hinsichtlich der Größe mit den Männern der Hylianer gleichauf und messen ungefähr einen Meter und fünfundsiebzig Zentimeter bis einen Meter und fünfundachtzig Zentimeter, die männlichen Gerudos alle hundert Jahre sollen das überragen; Höhen über zwei Meter und zwanzig Zentimetern oder unter einem Meter und fünfzig Zentimetern kommen bei Erwachsenen unter ihnen normalerweise nicht vor.

Unterschiede zu den Hylianern und Menschen bilden die typischen, stets ausgeprägten Merkmale, begründet in der Geschichte der Gerudos. Im Zuge der Vertreibung büßten sie die langen, spitzen Ohren ein, stattdessen haben sie kurze, runde, identisch mit denen der Menschen – daran ändert der Einfluss eines Hylianers als Vater nichts.

Der Fluch stahl ihnen nicht allein die Männer, sondern strafte sie mit rotem Haar – angelehnt an die Haarpracht jener Frauen, welche die Shiekah mordeten. Trotz möglicher Nuancen von kupfernem bis weinrotem Einschlag gilt es als feuerrot und weist eine unnatürliche, kräftige Färbung auf, die nirgendwo anders zu beobachten ist.

Verbreitet ist es, das Haar möglichst lang zu tragen, als Beweis der Freiheit und Selbstbestimmung. Damit es nicht stört, binden sie es zu Pferdeschwänzen am Hinterkopf hoch oder fassen die Haarstränge im Nacken oder am Rücken mit Spangen und Schmuck zusammen oder flechten es zu Zöpfen, einige große oder zahllose kleine – bei den Frisuren beweisen Gerudos eine extravagante Kreativität. Wird das Haar gegen den Willen gekürzt, ist das eine Demütigung und lässt eine Niederlage vermuten.

Aufgrund der Sonneneinstrahlung hat ihre Haut eine signifikant zimtfarbene Bräunung und wird mit dem Alter weiter gegerbt. Selbst wenn die Väter bleich oder die Gerudos wenig der Witterung ausgesetzt sind, verblasst sie nicht allzu sehr.

Neben dem Teint prägen markante Gesichtszüge das Bild: Hohe Wangenknochen, eine fliehende Stirn und eine auffällige, teilweise adlerförmige Nase über vollen Lippen. Während sie die Zugehörigkeit zu den Bewohnern der andersartigen Region im Westen verraten, sind sie ansehnlich. Unterhalb der geschwungenen Brauen ruht ein Paar – oft mandelförmiger – Augen mit gelbem, über bernsteinfarbenem bis braunem, nahezu schwarzen Ton. Andere Farben sind angesichts der dominanten Eigenschaften der Gerudos spärlich.

Mit der eigenwilligen Schönheit kann das Äußere den Betrachter fesseln. Dass die Frauen für ihre Verführungskünste berüchtigt sind, ist gleichermaßen der Attraktivität zu verdanken; Gerudos wissen voller Selbstzufriedenheit darum und strahlen das aus.

Gewänder und Schmuck

Gemeinsam ist der Gewandung eines: Freizügigkeit. Um die Brust windet sich ein schmales Band aus Stoff oder ein Oberteil, das den Hals einfasst, darüber kann ein knappes, ärmelloses Jäckchen getragen werden. Tief in der Hüfte sitzt eine Pluderhose, bedeckt die Beine und mündet in Schnabelschuhen oder -stiefeln, einfachem Schuhwerk zum Schlüpfen oder Sandalen; Priesterinnen ersetzen die Hose häufig durch lange Schurze. Dazu werden Tücher in die Taille gewickelt oder Gürtel mit Waffenhalterungen oder Taschen getragen.

Über der unteren Gesichtshälfte liegt gelegentlich ein Schleier, um keinen Sand einzuatmen. Auf den Schultern sind die wallenden, groben Stoffe, teils unbearbeitete große Tücher, teils zugeschnittene Ponchos oder gewickelte Umhänge mit Kapuze, zum Schutz gedacht, durchqueren sie die Wüste oder sind anderweitig dem extremen Klima und seinen Schwankungen ausgesetzt.

Dadurch zeichnet sich die Garderobe der Gerudos grundlegend aus, während sie nach Region, Stamm und Position variiert. Noch größere Vielfalt dominiert die Wahl des Materials und seiner Farbe. Je edler sie ausfallen und je mehr Muster darauf prangen, umso angesehener ist die jeweilige Person. Das Gewebe ist den Gegebenheiten der Heimat angepasst, leicht und für die außergewöhnlichen Temperaturen geeignet, die äußeren Überwürfe hell, um die Hitze nicht aufzusaugen.

Weiterer Indikator des Rangs ist der Schmuck, meist aus Gold gefertigt und mit farbigen, bevorzugt rötlichen, Edelsteinen vollendet. Am bekanntesten davon ist der eingefasste Edelstein auf der Stirn, den sie üblicherweise mit feinen Ketten oder pflanzlichen Klebstoffen befestigt tragen, sobald sie ein erwachsenes oder vollwertiges Mitglied der Gemeinschaft sind. Details am Kopfschmuck geben Auskunft über Position und Verhältnisse; die Aussagen schwanken nach örtlichen und in den Sippen verankerten Bräuchen.

Überhaupt lieben Gerudos Schmuck, egal, ob Ketten, Gürtel, Halsbänder, Armreife, Ringe, Ohrhänger oder durch die Haut gestochene Zierden. Wie exquisit sie sich damit ausstatten können, zeigt an, wie wichtig sie sind; nicht die Quantität, sondern die Qualität kann entscheidend sein. Eine, die ihren Schmuck aufgibt, trennt sich von ihrer Identität.

Hautbilder, welche die verschlungenen Ornamente und Zeichen ihrer Kultur aufgreifen, in Rot, Braun oder Schwarz sind gängig unter ihnen, ob am Rücken, am Bauch, den Armen, Beinen oder anderswo. Sowohl permanente Tätowierungen, deren Farbe mit Nadeln in die Haut gestochen wird, als auch temporäre Bemalungen können es sein. Letztere werden gerne zu rituellen Zwecken aufgetragen.

Alter

Eigentlich unterscheiden sich Lebenslauf und -spanne der Gerudos nicht von jener der Hylianer. Weil sie in der Wüste von Ajiem allerdings eine auszehrende Existenz führen, welkt der Großteil von ihnen vorzeitig, wird keine sechzig Jahre alt und stirbt vorher. Ein Alter darüber ist nicht unmöglich, aber erstaunlich. Die ständigen Gefahren bedingen, dass die wenigsten eines natürlichen Todes erliegen.

Vor allem die einzigen Männer alle hundert Jahre sind durch die Anstrengungen ihrer Rolle von Kurzlebigkeit geplagt und werden selten älter als fünfzig Jahre. Der letzte männliche Gerudo Ganondorf Ajiev Shadid Etar Dragmire ist mit beinahe siebzig Jahren der bislang älteste seit der Verfluchung.

Das Erwachsenwerden ist unter Gerudos weniger an das Erreichen eines festen Alters geknüpft, als vielmehr an das Erfüllen gewisser Anforderungen, häufig einer Aufgabe, an ein Ritual, und in jeder Gruppe individuell. Zwölf bis sechzehn Jahre sind der Rahmen. Mit dem Alter steigt das Ansehen, ist das Überleben und Altwerden eine Herausforderung. Gerudos hegen Respekt davor, die jüngeren haben die älteren zu ehren.

Eigenschaften und Fähigkeiten

Von den Gerudos heißt es, sie seien meisterhaft im Verführen. Nicht wenige Männer sind ihrer Schönheit und ihren Künsten für eine Nacht – oder insgeheim lebenslang – verfallen. Selbst behaupten sie von sich, die besten Reiter zu sein. Tatsächlich haben sie ein Gespür im Umgang mit heißblütigen Wüstenpferden und vermögen sie zu Höchstleistungen anzuspornen, auf weiten Strecken durch den Sand, ohne sich leicht abwerfen zu lassen. Oft wird ihr Überleben dadurch entschieden, ob sie sich auf dem Pferd halten oder nicht.

Eine weitere Spezialität des Volkes ist das Bogenschießen – kaum eine Gerudo hat nicht wenigstens einmal im Leben einen Bogen in Händen. Geschickt und zielsicher nutzen sie ihn für ihre Unternehmungen und wissen damit umzugehen, während sie auf dem Rücken eines galoppierenden Pferdes sitzen. Berühmt wie gefürchtet sind sie dafür, sich in ihren besonderen Sätteln gen Kruppe umzusetzen, um Pfeile problemlos nach hinten zu schießen, so dass sie im Fliehen gefährlich bleiben.

Schnell und sicher zu entwischen, ist erforderlich: Diebstahl ist für sie eine essentielle Säule des Überlebens, bietet die Wüste von Ajiem wenig Optionen, Fuß zu fassen, erschwert durch den Status als Ausgestoßene. Aus der Not heraus haben die Gerudos über Jahrhunderte gelernt, sich am Hab und Gut anderer zu bereichern und eine Kunst darin entfaltet, in welche sie hineinwachsen.

Das Repertoire umfasst simples Beutelschneiden, groß angelegte Überfälle auf Karawanen oder weiträumiges Plündern und Brandschatzen und Erpressen. Gestohlen wird zügig und effizient und, wenn möglich, unentdeckt: Ehe sich der Betroffene versieht oder wehrt, ist er seines Besitzes entledigt.

Zum Inventar der Gerudos zählen bevorzugt – alle einschneidig – die Glefe, eine mannshohe Stangenwaffe mit gebogenem Messer an der Spitze, welche Wachposten und Patrouillen nutzen, um Eindringlinge zu stellen, und der Säbel mit breiter und gekrümmter Klinge.

Schwache, wehrlose Frauen sind sie keineswegs. Sich mit ihnen anzulegen, kann für den Unvorsichtigen böse enden. Eigentlich stehen sie, ähnlich den Hylianern, der Magie näher als andere; meist verkümmert das Talent unbeachtet, haben sie wenig Möglichkeit, es zu fördern.

Säbeltanz

Den Umgang mit dem Säbel scheinen sie dafür mit der Muttermilch aufzusaugen und bringen ihn im Säbeltanz zu einer von Außenstehenden unerreichbaren Kunstfertigkeit: Mit anmutigen, zeitgleich blitzschnellen Bewegungen und Hieben entwaffnen sie mit einer oder zwei gleichzeitig geführten Klingen den Gegner und strecken ihn meterweit fortgestoßen nieder. Kann der Widersacher sich nicht schnell genug aufrichten und zur Waffe sputen, ist er besiegt und dem Willen der Gerudo ausgeliefert.

Kultur

Mentalität

Gerudos sind Kämpfernaturen. Hohes Gut ist der Stolz, einhergehend mit dem Verlangen nach Unabhängigkeit. Fremden gegenüber zeigen sie sich wild, unbezähmbar und voller Eigensinnigkeit, müssen sie sich durch das harte Leben in der Wüste früh Stärke und Selbstbewusstsein aneignen, um allen Schwierigkeiten zu trotzen. Fluch und Schicksal tragen sie mit erhabener Entschlossenheit, lassen sich nicht beugen.

Auf andere, nicht von ihrem Volk und ihrer Einstellung, blicken sie mit Misstrauen, Arroganz, Hohn und Abscheu herab, insbesondere auf schwächliche Männer, die sie für unterlegen und unwürdig befinden, respektiert zu werden. Mangelnder Respekt und geringe Rücksichtsnahme bereiten die Basis für ihre Plünderungen: Wer seine Habe oder sich selbst nicht verteidigen kann, verspielt seinen Anspruch darauf und ist keiner Schonung wert. Die Wüste von Ajiem kennt ebenso wenig Mitleid. Nur, wer sich als unnachgiebig und sieghaft behauptet, verdient Achtung.

Egal, wie schroff der Umgangston scheint: Trotz der Härte sind Gerudos selten Einzelgänger. In den Gemeinschaften der Sippen und Verbände besteht ein unerwarteter Zusammenhalt, sie fühlen sich, ob im Blute oder nicht, als Schwestern miteinander verbunden. Sie teilen das Leben mit allen Bürden und Vorzügen, verstehen und unterstützen einander – solange sie geachtet sind und zur selben Gruppe zählen.

Das Volk insgesamt ist gespalten, räumlich zerrissen, die Fraktionen – die städtische auf der einen Seite, die sesshaften und die nomadischen auf der anderen, mit zig weiteren Unterteilungen innerhalb – folgen jeweils individuellen Ansichten, die mehr oder minder unterschiedliche Auslebungen von Grundsätzen bedingen und für unterschwellige oder offene Fehden sorgen.

Einigermaßen geeint sind die Gerudos in Kultur und Tradition, versuchen sie ungeachtet des unsteten Lebenswandels an beiden Konstanten festzuhalten. Wichtige Träger derselben sind die Tempel und deren Priesterschaft, darum bemüht, das teilweise uralte Wissen des Volkes zu bewahren und aufrechtzuerhalten. Religiosität fügt sich nahtlos ins Dasein ein, weil sie auf ähnlich herben – und zügellosen – Pfeilern basiert.

Verankert im Volk ist ein charakteristischer Körperkult, Gerudos sind sich ihrer Anziehungskraft bewusst und stolz darauf, Nacktheit und Körperliches werden als wichtige Elemente des Miteinanders positiv beurteilt; anderen erscheint das schamlos. Vielfältigen Arten des Verlangens frönen sie: Nach Ruhm, Status und Besitz, Vergnügen und Genuss. Sie nehmen das Leben in die Hand, um es zu ihrem Vorteil zu formen und ihre Lüste zu stillen.

Gepflogenheiten und Brauchtum

Keiner Gerudo fällt die Rolle, die sie in der Gemeinschaft einnimmt, in den Schoß, sie ist weder erblich noch käuflich. Allenfalls wird mit Anstrengung bezahlt. Durch eigene Kraft und Stärke heißt es, sich als würdig zu erweisen, eine von ihnen zu sein, Ansehen zu besitzen, eine spezielle Aufgabe erfüllen zu dürfen. Wer Einfluss möchte, muss ihn sich verschaffen: Man wird an den Taten gemessen.

Früh tragen Gerudos einerseits die Verantwortung für sich. Jeder fällt das zu, das ihr zusteht, und es hilft, sich und die Talente und Fähigkeiten zu kennen, um den richtigen Weg einzuschlagen. Andererseits wird keine, die gewillt und fähig ist, sich anzustrengen, allein gelassen. Unterstützung findet man in der Gruppe. Dank des Rückhalts können sie sich gemäß ihrer Veranlagung relativ frei entfalten.

Natürlich feit es nicht ausnahmslos vor Erwartungen und äußeren Zwängen. Sei es, dass die Mutter ihr Erbe weiterzugeben wünscht und die Tochter sich als geeignet zeigen muss oder man sich von der nächsten Generation eine bessere Zukunft erhofft. Mit der Unterstützung durch die Gemeinschaft sollte jede dem Druck standhalten und den ihr zugedachten Aufgaben gerecht werden. Scheitert sie, wird sie nicht zwangsläufig verstoßen, verliert aber Ehre und Wert, hat sie die Gunst der anderen mit Versagen und nicht mit Erfolg belohnt. Eine zweite Chance erhält niemand zufällig, sondern muss sie sich erarbeiten.

Zu kämpfen ist für Gerudos normal, wobei nicht nur Strenge und Ernsthaftigkeit dominieren. Zum Vergnügen tragen sie – bereits als Kinder – Wettstreite aus, im Zweikampf mit oder ohne Waffen, im Reiten oder Bogenschießen oder beidem zusammen und weiteren Disziplinen. Zentral ist der Spaß daran und die Möglichkeit, sich bedenkenlos erproben zu können. Das Prüfen bereitet auf Ernstes vor.

Gerudos siegen lieber, statt zu verlieren. Als Diebe bevorzugen sie gleichermaßen den Erfolg. Ob sie wahllos verfahren oder einer Art Ehrenkodex folgen, darüber sind sie nicht eins. Die einen konzentrieren sich auf das Stehlen und vermeiden, die Armen zu berauben, jemanden zu verletzten oder zu töten, die anderen nehmen beiläufige Schäden ungerührt in Kauf, erhalten sie, wonach es sie verlangt.

Im Alltag ist Geselligkeit verankert. Steht die Sonne im Zenit, verbringen die Gerudos die Stunden gemeinsam im Schatten und im Kühlen, in Zelten oder anderen Zufluchten. Den Abenden und Nächten begegnet man zusammen am Feuer oder zwischen Tüchern, Teppichen und Kissen. Sie rauchen Wasserpfeife, räuchern mit Ölen oder Kräutern, erzählen oder schweigen, musizieren, trinken und genießen Köstlichkeiten, haben sie welche; aus großen Schalen oder Platten für alle essen sie mit den Händen, haben weder Stühle und Tische noch Teller oder Besteck. Gegenseitig massieren sie sich die erschöpften Körper und vergessen die Lasten.

Entgegen aller Uneinigkeiten genießt die Priesterschaft überall Ansehen und darf nicht in Konflikte verwickelt werden. Durch sie leben die Riten und Sitten der Ahnen fort, die Essenz der Kultur. Diese wird in ausschweifenden Akten verherrlicht, nicht ausschließlich im religiösen Kontext.

Gelage zu feiern, zu genießen, sich zu vergnügen, im Tanz und Rausch von Räucherwerk und der Musik in Ekstase zu verfallen, gehört zur wenigen Zerstreuung im Leben. Anlass kann eine Geburt sein, das Heranreifen eines Mädchens zur Frau, das Nahen besonderer Nächte und der Nachhall dieser, ein erfolgreicher Raubzug, eine gesegnete Jagd; und alles zu Ehren der Göttin des Sandes.

Es ist beliebt, sich Schlangen zu halten und sie bestmöglich zu umsorgen. Die als heilig geltenden Reptilien sollen Glück verheißen und stehen für die Wüstengottheit. Hochrangige Gerudos zeigen sich mit ihnen zur Untermalung der Position gerne in der Öffentlichkeit. Mit dem Gift einiger Arten bestreichen sie Pfeilspitzen und andere Waffen.

Nahrung

Für die Existenz in der Wüste von Ajiem sind Karawanen, Hirten- und Bauernstämme essentiell, an deren Güter sich die Gerudos vergreifen – werden sie nicht selbst ausreichend erzeugt. Erbeutete Lebensmittel von Raubzügen bilden zusammen mit Oasen und der Flora und Fauna die Grundlage zum Überleben. Korn, darunter Hirse und Gerste, Früchte wie Datteln und Feigen, Nüsse, Wurzeln und Beeren und robuste Nutztiere, Ziegen und Schafe, liefern die Speisen.

Fleisch ist ein Luxus, weil es in der Hitze rasch verdirbt und schwer zu erlangen ist, obwohl die Gerudos zuweilen jagen, mit Pfeil und Bogen, um eines der wenigen Tiere, Antilopen, Gazellen, Steinböcke, in den gemäßigteren Regionen zu erlegen. Schlangen sind unantastbar, es sei denn, es ist ein Notfall.

Bildung, Sprache, Schrift

Solange Gerudos umherwandern, beschränken sich die Möglichkeiten zur Bildung auf ein Minimum, indem durch Erzählung und Anwendung Kenntnisse über die Welt vermittelt werden, die für das Überleben unerlässlich sind und von einer Generation zur nächsten überliefert werden. Unter den Nomaden beherrschen wenige das Lesen und Schreiben; der Anteil bei den Sesshaften ist nicht signifikant höher.

Ein Sonderfall sind die Tempel und deren Priesterinnen, die Höchsten unter ihnen müssen des Lesens und Schreibens mächtig sein, um die Aufgabe zu erfüllen, die alten Überlieferungen verstehen, auslegen, bewahren und vervielfältigen zu können.

Die Sprache der Gerudos trennte sich durch den Verlust der Hauptstadt Cenabun vom Ajiemischen und ist eine Form davon. Seit beinahe tausend Jahren existiert sie mit wechselseitigem Einfluss und entfaltet sich in die lokalen Varietäten der jeweiligen Gruppen. Wie sein Ursprung fließt das Gerudische mit einem offenen, mehr hellen denn dunklen Klang über die Lippen, ist von Hauchlauten durchsetzt und kann kehlig und stockend erscheinen, wenngleich es den Zuhörer überwiegend mit seiner verwobenen Art fesselt.

Vom Ajiemischen grenzt es sich durch seine zischelnde Aussprache ab, als stamme sie von Schlangenzungen. Das Ansehen teilt das Gerudische mit seinen Sprechern, niemand lernt mit Freude die Wörter der verruchten Frauen. Sie selbst sind abgeneigt, Fremde in ihre Kultur einzuweihen; um sich in der Wüste zurechtzufinden, genügt ohnehin das nahverwandte Ajiemische.

Kaum einem Wandel ist die Schrift unterworfen gewesen, hat sie in den Texten überdauert, wodurch die gerudische nahezu identisch mit der ajiemischen ist, nur marginale Unterschiede zeigen sich. Hier ein Schwung mehr, dort eine Biegung weniger. Verschlungene Zeichen mit zahlreichen Rundungen und Bogen bezeichnen die einzelnen Buchstaben. Im Umfang und der Anwendung ähnelt das Alphabet dem hylianischen, geschrieben und gelesen wird in alle Richtungen – der Symbole zeigen den jeweiligen Anfang an.

Schriften sind ein rares Gut, weil den Gerudos das Exil nicht allein die Einheit, sondern zugleich den Zugriff auf das Wissen der Ahnen nahm, gesammelt in der Bibliothek im Palast von Cenabun. Aufzeichnungen, für ein Studium geeignet, sind Ballast für die Reisenden, so dass sie solche höchstens in geringem Umfang besitzen. Letzter Quell gerudischer Schriften sind die Heiligtümer des Volkes, in denen sie bewahrt, kopiert und erweitert werden.

Musik und Kunst

Ohne Musik und Tanz sind die Runden, Feste und Religion der Gerudos schwer vorstellbar. Kennzeichnende Instrumente sind die Laute Oud, die Spießfiedel Rebab, die Flöte Nay und die Oboe Mizmar, für den Rhythmus das Tamburin Riq, die Fingerbecken der Zimbeln und die Trommel Darbuka. Die mündlich tradierten Stücke, die ruhig wie feurig sein können, stets durchdringend, instrumental oder mit rituellem Singsang, lassen Raum für Improvisation.

Die Ornamentik des Volkes ist auf Symmetrie konzentriert, wechselt zwischen geometrischen Formen und Mustern und gewundenen Elementen in Ranken- oder Pflanzenoptik. Beliebt sind stilisierte Sonnendarstellungen, blüten- oder sternähnlich, in einem Netz aus Strahlen, und sich bewegende Schlangen als Boten der Göttin des Sandes.

Speziell auf Gewändern findet sich ein charakteristischer Mäander. In Blau windet sich eine Linie kantig dahin, gleicht dem Umriss einer zinnenbewehrten Mauer, in die Zwischenräume betten sich in Rot die Konturen von Rechtecken: Die Sonne, die ins Firmament eintaucht. Die Borte kann horizontal und vertikal, die Gipfel nach oben oder unten zeigend oder anderweitig variiert auftreten. Unterbrochen kann es von einem vierzackigen, roten Stern sein, mit vier blauen Tropfen zwischen den Strahlen – die vier Winde.

Mit der Architektur haben die Vorfahren früher das Imposante angestrebt, gewaltige Hallen aus Sandstein und Marmor, auf starke Säulen gestützt, mächtige Statuen und allerorts Reliefs, Gravuren, Inschriften als Dekor. Heute ist es den Gerudos aus Mangel an Rohstoffen und brauchbarem Land kaum möglich, solche Bauten zu errichten.

Wappen

Steigen und Sinken der Gestirne, der Wandel zwischen Tag und Nacht, Hitze und Kälte kontrollieren das Dasein. Das Wappen umfasst die Elemente: Über und unter einem als Balken dargestellten Horizont erheben sich zwei identisch elliptische, spitze Scheiben, Sinnbilder des Sonnenaufgangs und -untergangs, danach läuft er an beiden Enden in Sichelmonden aus, deren Arme sich um einen runden Stern schmiegen; es ist spiegelsymmetrisch.

Zumindest sind das verbreitete Interpretationen, Ursprung und Bedeutung der Symbolik sind nicht mehr geläufig. In der Gesamtheit wird es mit den Gerudos und deren Gottheit assoziiert. Den Balken im Zentrum ersetzen auch vier ineinander gewundene Schlangen.

Hierarchie

Herrschaft

Von alters her haben Könige die Ajiem und nachher Gerudos regiert. Ausschließlich Männer dürfen es sein, während die religiöse Autorität den Frauen obliegt. Beides verknüpft sich: Ursprünglich ist aus den hohen Familien ein König auf Lebzeit durch die Hohepriesterinnen der Tempel gewählt worden. Im Amt hat er entweder einen Sohn, Verwandten oder Freund als Nachfolger designiert; es ist nach seinem Tod in der Regel berücksichtigt worden, so dass die Königswürde annähernd erblich und lange im selben Kreis geblieben ist.

Seit es kaum mehr Männer gibt, hat es sich darin erhalten, dass der eine alle hundert Jahre von Hohepriesterinnen offiziell anerkannt und gekrönt wird, sobald er sich würdig erwiesen und um sein Volk verdient gemacht hat. Der König der Gerudos wählt unter ihnen eine Hauptfrau, mit der er eine Blutlinie gründet, welche die Hohepriesterinnen als legitim bestätigen müssen. Diese Maßnahme der Legitimierung der Linie besteht, nachdem erste König der Gerudos nach der Verfluchung, Shadid Etar, verstorben ist, ohne die Erbfolge unter seinen Töchtern festgelegt zu haben.

Töchter aus der Verbindung genießen Ansehen und nach dem Ableben des Vaters kann sich die Erstgeborene jeder Generation zur Anführerin aufschwingen, besitzt sie Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit – bis zur nächsten Krönung und einem neuen Herrschergeschlecht. Nachdem es mehrere Könige mit solchen Familien gegeben hat, konkurrieren deren Nachfahren darum, an der Spitze zu stehen.

Die erstgeborene Ururenkelin des vorletzten Königs ist die allseits bekannte Naboru; der letzte männliche Gerudo, Ganondorf, hat keine eigene Linie gegründet.

Diebes- und Kriegskunst

Trotz Aufgabenteilung in der Gemeinschaft erfahren Gerudos – mit wenigen Ausnahmen – vom Kindesalter an eine wesentliche Unterrichtung im Umgang mit den traditionellen Waffen. Das Dasein in der Wüste von Ajiem nimmt keine Rücksicht darauf, ob jemand Pferde versorgt, Gewänder näht oder sich an Raubzügen beteiligt und jede muss sich zu wehren wissen; das eigene Hab und Gut (durch Bereicherung an fremdem) mehren und verteidigen zu können, bedeutet Überleben.

Gerudos haben keine Truppen in dem Sinne. Diejenigen der Sippschaften, deren Aufgabe in den Angriffen für die Raubzüge und der Verteidigung aller besteht, stellen Diebe und Krieger dar, die sich gegebenenfalls mit anderen von ihrem Volk verbünden, zu denen sie gute Band pflegen, stehen Kampfhandlungen und andere Situationen bevor, die den Zusammenschluss erfordern. Ragt eine Gerudo in jungen Jahren durch Talent in der Diebes- und Kriegskunst hervor, erhält sie die entsprechende Förderung, um später eine solche Position einzunehmen.

Gesellschaftsstruktur

Stellung der Geschlechter

Partnerschaft und Familie

Gesetz und Rechtsprechung

Wahrnehmung und Position im Königreich Hyrule

Freund und Feind

Gesinnung

Gerudos im Zelda RPG

Formales

Typische Namen

Sprichwörter, Redewendungen und Redensarten

Schwierigkeitsgrad

Gespielte Gerudostämme

Bereits von Spielern geschriebene Konzepte zu Gerudostämmen:

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Weiterführende Links


Völker & Stämme im Königreich Hyrule []

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